Marlene Brandl, Alissa Plange und Leonhard Bauer (6C) - Teil der Europäischen SchülerInnenjury
Bericht von Mag. Irene Dworschak
Bereits zum dritten Mal durften SchülerInnen unseres Gymnasiums am Festival Augenblick in Straßburg teilnehmen. Genauer gesagt waren sie Teil er „Europäischen SchülerInnenjury“ und kürten in dieser Funktion den besten Kurzfilm.
Das Festival
Das Festival, das untrennbar mit der deutschen Sprache verbunden ist und diese in der Region Elsass auch fördern soll, versteht sich als festliches Treffen. Es soll die Entdeckungsfreude an unterschiedlichen Filmformen mit der inspirierenden Wirkung von Treffen zu aktuellen Themen, die unsere Gesellschaft wachrütteln, verbinden und zur Debatte einladen, so Sadia Robein, die künstlerische Leiterin.
Europäische SchülerInnenjury
Das Projekt „Europäsische SchülerInnenjury“ wurde 2021 vom Deutsch-französischen Jugendwerk und der Stadt Straßburg ins Leben gerufen. 13 Jugendliche aus Gymnasien in Basel, Dresden, Guebwiller, Straßburg und Wien sehen zusammen Kurzfilme und vergeben den mit 1000 Euro dotierten DFJW-Preis. Die Jurymitglieder werden von einem zweisprachigen interkulturellen Tutor betreut und erhalten eine Einführung in die Filmkritik.
Diese Einführung wurde heuer erstmals in Form einer „Kurzfilm-Akademie“ abgehalten: Die SchülerInnenjury, eine Schulklasse aus dem Gymnasium Guebwiller und SchülerInnen des Gymnasiums Sturm in Straßburg (Schulzweig: Filmschwerpunkt) trafen europäische Medienfachleute: das österreichische Medienkollektiv Total Refusal, den österreichischen Produzenten Chris Dohr und den französischen Produzenten Pierre Menahem. Anhand von Fallbeispielen wurden Produktionen vorgestellt und analysiert.
Im Anschluss an die Akademie folgte die erste Filmschau, die ersten vier Kurzfilme wurden im neu renovierten Jugendstilkino Cosmos präsentiert.
Jury in Action: Filmdiskussionen, Empfang im Rathaus und Besuch bei ARTE
Am nächsten Vormittag wurden diese Filme dann gemeinsam diskutiert. Als Leitfaden dienten folgende Schlagworte: Szenario, Kinematographie, perspektivische Darstellung, Sounddesign, schauspielerische Leistung, Schnitt, Aussage/Botschaft und eigener Geschmack.
Nach einem Empfang im Rathaus durch den Kulturbeauftragten der Stadt in dem Saal, in dem zwei Tage später der französische Staatspräsident Emmanuel Macron zur Feier des 80-jährigen Befreiungstages von Nazideutschland Mittag essen sollte, dem Besuch des Kultursenders ARTE samt Kurzfilmpräsentation blieb Zeit, um im bereits weihnachtlich geschmückten Zentrum zu flanieren.
Bester Kurzfilm und Abschlussabend in Erstein
Am Tag darauf folgte der zweite Teil der Kurzfilmschau samt Analyse und Diskussion und die Jury einigte sich auf den Kurzfilm Immaculata, eine deutsch-französische Produktion der Regisseurin Kim Lêa Sakkal.
In zwei Gruppen wurde an den Präsentationstexten für die Abschlussveranstaltung gearbeitet, es gab noch ein Fotoshooting der Jury in einem Nobelhotel in Straßburg und schließlich wurden in Erstein, einer kleinen Stadt südlich von Straßburg Preise für den besten Spiel- und Kurzfilm vergeben:
Überraschend gewannen gleich zwei österreichische Spielfilme jeweils zwei Preise:
Preis der Jury junger ProduzentInnen und Publikumspreis: Rickerl – Musik ist höchstens a Hobby von Adrian Goiginger
Preis der Jungen Jury und Preis der Fachjury: Favoriten von Ruth Beckermann
Nach der Preisverleihung wurde der neu restaurierte Film Das Boot ist voll von Markus Immhof aus dem Jahr 1981 gezeigt, ein preisgekröntes Flüchtlingsdrama, das den Mythos vom „Rettungsboot Schweiz“ korrigiert.
Mit Buffet und Plaudern wurde das Festival gemeinsam beschlossen.
Mit vielen Eindrücken ging es am nächsten Morgen im Zug zurück Richtung Wien.
Eindruck der SchülerInnen
Im Zuge des Filmfestivals Augenblick verbrachten wir als Teil der Schüler-Jury vier Tage in Straßburg. Unsere Aufgabe als Mitglieder der Jury war es, zusammen mit anderen Schülern, Kurzfilme anzuschauen, zu diskutieren und diese zu bewerten, um so einen Gewinnerfilm zu ermitteln.
Außerdem waren wir im Rathaus eingeladen und besichtigten das Studio des Fernsehsenders ARTE. Die Stadt ist sehr schön, vor allem zur Weihnachtszeit. Es hat sogar geschneit. Während unserer Freizeit waren wie viel in der Stadt unterwegs und aßen in einer Patisserie ein ausgezeichnetes Himbeertörtchen. Uns hat die Reise und der damit verbundene kulturelle Austausch sehr gut gefallen.